29roadie MichaelRothenpieler
Ich sehe das anders. Ich finde, Victorinox kann und sollte hier auch eine Teilverantwortung übernehmen, in ihrem eigenen Interesse. Ihr beschreibt ja selber, wie unübersichtlich es ist in den einzelnen Ländern. Bezogen auf Deutschland könnte ja eine Fomulierung wie "In Deutschland ist die Rechtslage folgendermassen: … Jede Gemeinde entscheidet selbst über Messerverbotszogen. Zudem gibt es grossen Ermessensspielraum bei der Anwendung des Gesetzes. Deshalb: bei Reisen in deutsche Städte, vorgängig über mögliche Messerverbotszonen informieren und im Zweifelsfall das Taschenmesser zu Hause lassen"
Sowas würde ja schon vielen helfen. Dann weiss man: ok, in Deutschland ist es sehr unübersichtlich, es gibt keine einheitliche Regelung, an die man sich halten kann. Somit nimmt man niemand aus der Verantwortung, sondern man informiert lediglich über die Zustände. Die Selbstverantwortung bleibt erhalten in meinen Augen. Eine einfache google Suche hilft hier überhaupt nicht. Da wird man alles finden, von "es ist alles erlaubt, kein Problem" bis "in Deutschland ist das Tragen von Taschenmesser verboten". Und bei den aktuellen Übersetzungsprogrammen kann man nie sicher sein, ob die Übersetzung dann tatsächlich auch korrekt ist, wie wir ja schon hier in der Community sehen.
Schlussendlich ist es ja schon so, dass Victorinox in sehr vielen Ländern Niederlassungen hat und entsprechend auch über die Gesetzeslage in den einzelnen Ländern Bescheid haben muss. Auch hier gehe ich davon aus, dass die Mitarbeitenden in den einzelnen Ländern von Victorinox direkt darüber informiert werden, was legal ist, was nicht, und wenn eine Gesetzesänderung kommt, was die bedeutet. Es gibt doch nichts Schlimmeres, als man geht in einen offiziellen Victorinox-Laden oder Händler, erwirbt etwas, und mit dem Verlassen des Geschäfts begeht man bereits eine Straftat? Also ich erwarte doch von kompetenten Mitarbeitenden, dass ich im Laden infomriert werde, was hier erlaubt ist, und was nicht. Bedeutet, dass Victorinox respektive deren Mitarbeitenden und Niederlassungen Bescheid wissen, wie die Gesetzeslage ist, wahrscheinlich viel besser, als wir hier in der Community.
Ein weiterer Vorteil ist doch auch, dass Victorinox ganz viele Produkte, welche unter "Verboten" fallen, gar nicht anbieten und produzieren. Somit kann man die Aussagen reduzieren auf Produkte, welche davon betroffen sind. Bei jetzigen Gesetzestexten muss man -wenn man kann Fachmann/Fachfrau ist - immer noch nachlesen/informieren, ist dieses Messer nun ein Balisong, ist es ein Springmesser, hat es einen doppelseitigen Schliff, muss Nachmessen, ob die Klinge tatsächlich länger als 70 mm ist, etc. Sorry, aber diesen Aufwand machen sich doch viele nicht. Ich rede hier nicht von den Usern dieser Community, sondern vom Normalverbraucher, der einfach ohne viel Aufwand ein Taschenmesser erwerben und legal tragen will, ohne sich mit x Gesetzestexten und langen Google-Suchen herumzuschlagen. Und ich wette, das sind über 90% der Victorinox Kunden. Die wollen einfach innerhalb von 2 Minuten wissen: kann ich mein Huntsman nach Indien mitnehmen und dort sorglos tragen: ja, oder nein; und wenn nein, wo nicht oder mit welchen Einschränkungen. Und ich persönlich finde das Angebot einer solchen Dienstleistung nicht viel verlangt. In x anderen Bereichen ist diest Standard, und wir sehr gerne und sehr oft genutzt.